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1. | Bellwald, Werner «Überhaupt war das Oberwallis damals viel kritischer als heute ...» Der Walliser Bote und der gesellschaftliche Umbruch der 1970er Jahre. Ein Gespräch mit Luzius Theler In: Blätter aus der Walliser Geschichte, vol. 54, pp. 253-274, Geschichtsforschender Verein Oberwallis, 2022. Abstract | BibTeX | Schlagwörter: Bevoelkerung und Gesellschaft, Presse @incollection{nokey, Thomas Egger, Direktor der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB), schrieb jüngst im Walliser Bote vom 30. Dezember 2021 mit Blick auf die letzten Jahrzehnte: «Derweil analysierte und kommentierte Luzius Theler während über 40 Jahren das Geschehen im Oberwallis mit scharfem Verstand und spitzer Feder.» Mit allzu spitzer Feder, wie andere urteilen und Theler das von Egger verliehene Prädikat «Aushängeschild des Lokaljournalismus» aberkennen. Die Fronten sind gebildet. Zum besseren Verständnis blenden wir zurück in eine Zeit, als die Institutionen autoritär dominierten. Deren Vertreter übten ihre Definitionsgewalt unhinterfragt aus: Was Wirtschaft, Kirche und Militär bekannt gaben, das galt. Was ein Fabrikdirektor, der Bischof oder ein Staatsrat beschlossen, war in Stein gemeisselt. Was im Dorf der Lehrer, der Pfarrer oder der Gemeindepräsident verlauten liessen, war «schon richtig.» Wer dazu eine Frage stellte, wer nur schon (und dies durchaus sachlich und in ruhigem Ton) eine andere Meinung vertrat, wurde rasch als Nestbeschmutzer apostrophiert, schlimmer noch: pauschal als Linker, als subversiver Staatsdemonteur etikettiert, hinterrücks mit Intrigen oder offen mit Feindschaft bedacht. Der Ton wurde sehr schnell sehr gehässig (was übrigens auch unter Gelben und Schwarzen, den christlichsozialen und den katholischkonservativen Geschwistern in der Familie der CVP der Fall war). Noch empfindlicher reagierten Amtsinhaber (Amtsinhaberinnen gab es noch kaum), wenn ein Journalist Themen und Meinungen ausserhalb des festgesetzten Weltbildes aufzugreifen wagte, begriff man eine Zeitung doch als Kondensat eines unantastbaren Parteiprogramms. Demokratie hiess: schweigen und gehorchen. Über weite Strecken funktionierte (besonders das mittlere und obere) Wallis als Einparteienlandschaft, die keine grundsätzlichen Abweichungen duldete. Dieser gesellschaftlichen Situation und deren Öffnung, letztere mitgetragen von einem jungen Journalisten namens Luzius Theler, gilt der folgende zeitgeschichtliche, auf die Vorgehensweise der Oral History und auf Originaldokumente abgestützte Beitrag. |
2. | Andereggen, Stéphane Ein Langzeitblick auf die Walliser Medienlandschaft. Aus Anlass des 100. Jubiläums des Walliser Pressevereins In: Blätter aus der Walliser Geschichte, vol. 54, pp. 275-315, Geschichtsforschender Verein Oberwallis, 2022. Abstract | BibTeX | Schlagwörter: Bevoelkerung und Gesellschaft, Presse @incollection{BWGAndereggen2022, 1921 war der Walliser Presseverein gegründet worden und aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums wurden in Martinach, Sitten und Brig zweisprachige Ausstellungen mit einer Begleitbroschüre realisiert. Als Mitarbeiter dieser Jubiläumsanlässe präsentiert der Journalist Stéphane Andereggen (Siders) einen mehrteiligen Beitrag zu den Walliser Medien, die offensichtlich einen Spiegel der gesellschaftlichen Entwicklung und der kontroversen Diskurse politischer Gruppierungen darstellen. Ein erster Teil widmet sich der Entwicklung der Walliser Presse vom 19. Jahrhundert bis hin zur aktuellen Medienlandschaft; dies nicht im Sinne einer umfassenden Geschichte derselben, sondern als Kulturgeschichte der publizistischen Berufsideale und Geisteshaltungen. Die Gründung des Pressevereins 1921 und dessen Tätigkeit im Verlauf der folgenden Jahrzehnte bilden einen zweiten Teil dieses Beitrages. Der dritte Teil gilt den Medienschaffenden selbst und den Herausforderungen eines ethischen Berufsleitfadens, dessen Einhaltung sich im Berufsalltag bis heute stellt. |